Nehmet 4 frische bittere Pomeranzen, schälet sie dünne ab, lasset die Schalen in Wasser recht weich kochen, thut dann die Schalen in eine tiefe irdene Schüssel, und reibet sie mit einer hölzernen keule ganz klein, gießet allmählig ein Nößel [= rund 500 ml] süße Sahne dazu nebst dem Gelben von 8 Eyern und 4 ganze Eyer, 2 Löffel voll geschmolzene Butter; geriebenen Zucker thut man so viel dazu, nachdem man es süße haben will; reibet alles sehr wohl untereinander, leget Papier in die Tortenpfanne, bestreuet es ein wenig mit Mehl, leget darauf einen Butter- oder mürben Teig, welcher nicht zu dicke noch zu dünne ausgerollt ist, laßt ihn an der Seite in die Höhe stehen, damit dasjenige, so darein gegossen wird, nicht über den Rand gehet, welches bey allen Torten dieser Art zu beobachten ist. Dann kneipet und bieget den Rand kraus ein, gießt das Geriebene darein und backet die Torte. Es kommt kein Deckel darauf.

Aus: Stettinisches Kochbuch für junge Frauen, Haushälterinnen und Köchinnen. Anweisung auf eine feine und schmackhafte Art zu Kochen, zu Backen, und Einzumachen; Vierte vermehrte Auflage, Stettin 1797.

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Alle Rezepte freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von Herrn Alois Wimmer, Fachlehrer für Gastronomieberufe an der Karl-Peter-Obermaier-Schule in Passau.

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